Familienunternehmen und Konflikte gehören auf untrennbare Weise zusammen. Die systembedingte Verbindung von Familie und Unternehmen erzeugt neben den gemeinhin bekannten Vorteilen immer auch ein spezifisches Konfliktpotenzial, das zu hoch emotionalen Konflikten zwischen den beteiligten Personen führen kann. Regelmäßig führt dies zu existenzbedrohenden Situationen, an deren Ende oftmals der Niedergang einst wirtschaftlich gesunder Unternehmen steht. Besonders in Zeiten von Umbrüchen und Wandel, wie etwa Nachfolgesituationen, wird dieses Konfliktpotenzial scharfgestellt.

Der vorhandene Veränderungsdruck oder erfolgte Veränderungen erzeugen dann eine bedeutsame Änderung der Systemarchitektur des Familienunternehmens, deren Aushandlung eine Konflikteskalation zur Folge haben kann. Konflikte werden dann aus dem Feld der ­Familie auf das Unternehmensumfeld übertragen – und umgekehrt. Persönliches Leid, ­beschädigte Beziehungen und die Vernichtung familiären Vermögens bilden höchst destruktive Begleiterscheinungen.

Ein konstruktiver Umgang mit diesem Konfliktpotenzial und den daraus resultierenden Konflikten muss daher als überlebenskritisch für jedes Familienunternehmen angesehen werden. Um über Generationen Bestand und Erfolg zu sichern, sind Gesellschafterinnen und Gesellschafter und ihre Familien gefordert, Strategien zu entwickeln, mit ihrem spezifischen Konfliktpotenzial adäquat umzugehen. Präventive Ansätze zur Konfliktbearbeitung müssen insbesondere auf Veränderungssituationen abstellen. Im Workshop werden zunächst die Hintergründe familiärer Konflikte beleuchtet und anschließend verschiedene in der Praxis bewährte Bewältigungsstrategien vorgestellt und diskutiert.