Unternehmen

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Familienunternehmen und Start-ups

Zusammenbringen, was zusammen gehört?

Start-up-Unternehmen rücken in jüngster Zeit immer stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit: Für junge Universitätsabsolventinnen und -absolventen ist es gerade in den urbanen Zentren angesagt, ein eigenes Unternehmen zu gründen, die großen Konzerne gründen ­eigene „Inkubatoren“ und „Innovation Labs“ und private Business Angels, Venture Capitalists und Private-Equity-Gesellschaften investieren stetig wachsende Summen in junge Gründerinnen- und Gründerunternehmen – die „Start-up-Industrie“ boomt.

Familienunternehmen agieren vor diesem Hintergrund noch zurückhaltend. Investieren Familienunternehmen direkt in junge Gründerinnen- und Gründerunternehmen, geschieht dies bislang häufig in Form eines „privaten“ Engagements einzelner Gesellschafterinnen und Gesellschafter. Entsprechend folgt das Engagement eher aus sich zufällig und personenorientiert bietenden Möglichkeiten als einer übergeordneten, expliziten und strategischen Zielsetzung. Zudem kommen die typischen Vorteile von Familienunternehmen (Personenorientierung, Langfristigkeit, Vertrauen etc.) auf diese Weise lediglich indirekt zum Tragen. Das Gründerinnen- oder Gründerunternehmen wird „nur“ als ein Investment betrachtet.

Tatsächlich bietet die Beziehung von etablierten Familienunternehmen und jungen Gründerinnen- und Gründer­unternehmen weit mehr (Lern-)Potentiale – sei dies im Hinblick auf den gezielten Aufbau neuen Geschäfts (Produkte, Kundinnen und Kunden) und den Know-how-Transfer (Technologien, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) oder im Hinblick auf Potenziale in der Gesellschafterinnen-/Gesellschafter- und Nachfolgequalifizierung.

Der Workshop skizziert mögliche Formen einer umfassenden und langfristigen Beziehungsgestaltung, in der junge Gründerinnen- und Gründerunternehmen von den Erfahrungen der reifen Familienunternehmen und -unternehmer/-innen lernen und zugleich die reifen Familienunternehmen wie auch die Unternehmensfamilien profitieren können.

Die Referenten, die zugleich einen Think Tank zum Thema gegründet haben, beleuchten das Feld aus der Sicht eines Unternehmensleiters/einer Unternehmensleiterin, eines Vertreters/einer Vertreterin der sog. „Next Generation“, eines Vertreters/einer Vertreterin einer Investorenfamilie sowie aus beraterischer und wissenschaftlicher Sicht.

Andreas Dethleffsen

ist seit 1994 Mitglied der Geschäftsführung der HGDF Familienholding. Darüber hi­naus ist er als Beirat in mehreren Familienunternehmen tätig.

Niko Pohlmann

absolvierte nach einem Abendstudium mit Schwerpunkt Marketing sein Diplomstudium der Wirtschaftswissenschaft an der Universität Witten/Herdecke mit Aufenthalten im Silicon Valley, an der Haas Business School Berkeley und in Standford. Nach Tätigkeiten im High-Tech Unternehmen Form-Facto übernahm er leitende Einkaufsfunktionen bei Kik und Poco bis 2010. Seit neun Jahren ist er Geschäftsführer der TriPos GmbH, daneben baut er sein eigenes Start-up – Nivo – mit seiner Schwester ­Mali.

Dr. Rob Wiechern

hat Wirtschaftswissenschaft an der Universität Witten/Herdecke studiert und ist Partner der Berliner Organisations- und Kommunikationsberatung Surplus. Im Rahmen vom BMBF geförderten Gründerstipendiums EXIST hat er bis heute ca. 100 universitäre Start-ups in Fragen der Geschäftsmodell- und Teamentwicklung unterstützt.

Simon Dethleffsen

absolviert zurzeit sein Masterstudium der Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Business Development an der Leuphana Universität. Er ist Mitglied im Unternehmerfami­lienausschuss der HGDF Familienholding.

Torsten Groth

ist Lehrbeauftragter am Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Universität Witten/Herdecke und Experte für Langlebigkeit von Familienunternehmen, Familienstrategie und Nachfolgemanagement. Außerdem ist er als systemischer Organisationsberater tätig.