MacGyver vs. McKinsey
Logiken der Selbstentwicklung in der Nachfolge
Sich auf den Weg ins Erwachsenenleben zu machen bedeutet, seine professionelle Identität zu suchen und zu finden: Wie will ich eigentlich arbeiten, was macht mir Spaß, worin bin ich gut? Im Bereich der Nachfolge wird dies jedoch häufig so verstanden, dass die professionelle Identität vorgegeben wird (Nachfolge in der Geschäftsführung) und man sich nun auf den Weg macht, so effizient wie möglich diese Person zu werden. Gewissermaßen folgt man einem Top-down-Prozess der Selbstentwicklung, in dem das Entwicklungsziel von oben vorgegeben ist (McKinsey). Parallel dazu läuft jedoch noch ein zweiter gegenläufiger Prozess ab, bei dem das Finden des authentischen professionellen Selbst im Vordergrund steht, um dann gegebenenfalls ins Unternehmen einzusteigen. Gewissermaßen folgt man einem Bottom-up-Prozess der Selbstfindung, in dem man mit den Erfahrungen arbeitet, die im Moment vorhanden sind (MacGyver). Beide Prozesse folgen unterschiedlichen Entwicklungslogiken, mit verschiedenen Chancen und Risiken.
In diesem Workshop lernen wir beide Prozesse und deren Implikationen kennen und erkunden in Diskussionen und Übungen, welche Elemente sich in Ihrem Leben widerspiegeln und wie Sie sie gestalten können.
Prof. Dr. Markus Plate
ist Dipl.-Psych. und Assistant Professor am Centre for Family Enterprise & Ownership (CeFEO), Jönköping University. Promotion am WIFU bei Prof. Dr. Arist von Schlippe. Interessensschwerpunkte sind Identität, Beziehung und Emotionen in der Unternehmensfamilie (Nachfolgerinnen und Nachfolger, Gesellschafterinnen und Gesellschafter, Konflikte) sowie Achtsamkeit und Kommunikation.